Mal feurig spanisch, mal ruhig
Am Vorabend des dritten Advents fand das 37. Weihnachtskonzert des Musikvereins Fremdingen statt. Den zahlreichen Zuhörern wurde in der weihnachtlich geschmückten Turnhalle ein facettenreiches musikalisches Programm geboten.
Den Konzertabend eröffneten die 48 Musikanten der Jugendkapelle mit den Klängen des Marsches „AllgäuLand“ aus der Feder der Blasmusikgröße Kurt Gäble. Daniel Stimpfle, der im Januar die Leitung der Gruppierung nach 25jähriger Tätigkeit von Philipp Seitz übernahm, meisterte seine Premiere am Dirigentenpult bravurös. Mit seiner abwechslungsreichen Stückauswahl erfreute er Spieler wie Hörer gleichermaßen. Denn ein Medley mit den bekanntesten Hits Peter Maffays und das an französische Melodien angelehnte „Odilia“ von Jacob de Haan präsentierten Spielfreude und technische Versiertheit der Jungmusikanten. Schließlich kündigten Clara Gambs und Stefanie Oettle, die beide informationsreich durch das Programm führten, Alexander Pflugers Polka „Musikanten mit Herz“ an. Der erste Teil des Konzertes endete mit den bekanntesten Filmmelodien von Hans Zimmer in „Movie Milestones“, wobei sich das begeisterte Publikum als Zugabe den Chart-Hit „Cheap Thrills“ der australischen Sängerin Sia erklatschte.
Mit einer musikalischen Hommage an das Reformationsjubiläum 2017 begannen die 64 Musikanten der Stammkapelle ihr Programm. Unter dem engagierten Dirigat von Joachim Braun erklang der lutherische Adventschoral „Nun komm, der Heiden Heiland“. Mit Melodien aus „Der Babier von Sevilla“ oder „Die diebische Elster“ und den Rhythmen eines „Wilhelm Tell“ wurde dem italienischen Opernkomponisten Gioachino Rossini zum 225. Geburtstag gratuliert. Das Posaunenregister konnte bei den feurig-spanischen Klängen von „Blades of Toledo“ sein Können solistisch unter Beweis stellen. Deutlich ruhiger ging es mit dem Mosch-Erfolgstitel „Im Wäldchen“ weiter. Zum Konzertstück „Traveller under a starlit sky“ vom jungen Komponisten Mathias Wehr gab Magdalena Raubacher in ihrer Ansage dem Publikum wertvolle Hintergrundinformationen an die Hand. Das klanggewaltige Tongemälde vertone die Suche des Menschen nach Glück. Weil im Frühjahr Emma Watson als bezaubernde Belle in ihrem gelben Kleid mit dem Biest über die Kinoleinwände tanzte, wurde den Zuhörern schließlich ein imponierendes sinfonisches Medley aus „Die Schöne und das Biest“ dargeboten. Nicht weniger Applaus bekam das folgende „80er KULT(tour)“, in dem Thiemo Kraas fünf Hits der Neuen Deutschen Welle zu einem mitreißenden Arrangement verarbeitete. Der traditionsreiche Marsch „Mein Regiment“ von Hermann Ludwig Blankenburg rundete das kurzweilige Programm ab.
Zur Zugabe war nochmals eine Bearbeitung Thiemo Kraas’ zu hören. „Abendmond“ vereint die beiden Volkslieder „Abend wird es wieder“ und „Der Mond ist aufgegangen“ in samtig-weichen Harmonien. Mit der Adventsweise „Macht hoch die Tür“ fand ein unterhaltsamer und musikalisch anspruchsvoller Konzertabend seinen Abschluss.