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Gemeinde Fremdingen (Druckversion)

Oppersberg

Zwei Gehöfte

An der Grenze zu Mittelfranken, direkt an der Romantischen Straße, stehen die beiden Gehöfte. Landlose Bauern erwarben  im Jahre 1935 vom Fürstlichen Haus Oettingen Wallerstein je 13,3 ha Wiesen und Weiden und bauten sich hier eine neue Existenz auf.

Die Wiese westlich der Häuser trägt noch heute den Namen Galgenwiese. Hier in der Nähe stand der landvogteiliche Galgen als Zeichen der Hochgerichtsbarkeit der Oettinger Grafen. Nach einer alten Zeichnung bestand der Galgen aus zwei senkrecht stehenden Pfosten mit einem Querbalken darüber, umgeben von einer Mauer, die von einer Rundbogentüre durchbrochen ist. An wen diese ehrlose und schändliche Strafe des Hängens vollstreckt wurde, verraten die Archivalien allerdings nicht.

"Ökonomiehof" Oppersberg

Waldwärts auf der Anhöhe lag der "Ökonomiehof" Oppersberg, über den der Fremdinger Pfarrer Liebert 1865 schreibt:: "Dieser Hof enthält die Schäferei und Käserei. Seine Feldungen wurden immer von den Eigenthümern oder Pächtern des Hofgutes Uttenstetten bebaut und eingeheimset. Die Stallungen und Scheunen wurden für die Schäferei verwendet und das Wohngebäude in dem untheren Theile von dem Schäfer und im oberen Stockwerke von einem Forstgehilfen bewohnt." In den dreißiger Jahren gab man die Schäferei auf und bepflanzte den Berg mit Wald. Das Gebäude diente als Forsthaus.

Eichendorffs Gedicht vom "Abschied"

Längst sind die Gebäude abgebrochen und dem Erdboden gleichgemacht. Die Apfel-, Kirsch- und Nussbäume sind gefällt, der Rosenbogen, der zum verschwiegenen Garten führte, ist nicht mehr. Stattdessen steht in der Waldeinsamkeit eine idyllische Jagdhütte. An ihrer Westseite ist eine Tafel (bez. a.D. 1934) angebracht mit Eichendorffs Gedicht vom "Abschied":

Da steht im Wald geschrieben
Ein stilles, ernstes Wort
Vom rechten Tun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte recht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Ward`s unaussprechlich klar.

Im großen geschlossenen Fichtenforst südlich des alten Hofes fällt das Gelände steil ab zu einem erlengesäumten Weiher. Er wird gespeist von einem periodisch fließenden Bächlein. Nur wenig Wasser führt der Abfluss, der sich kleine Mäander gegraben hat.

http://www.fremdingen.de//de/unsere-gemeinde/geschichtliches-zu-unseren-ortsteilen/oppersberg