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Gemeinde Fremdingen (Druckversion)

Seglohe

Herrlicher Blick

Herrlich ist der Blick vom Keilberg aus auf das glückselig im Jahreslauf der Natur und des Glaubens ruhende Walddorf Seglohe. Die Anhöhen des Roten Bergs, des Krautgartenholzes und des Weidenhochs begrenzen im Norden und Westen das stille Tal, in dem sich die Bauernhäuser um das Kirchlein scharen, das dem hl. Pantaleon geweiht ist.

Die Topographie gab Seglohe auch den Namen: Sege heißt im Mittelhochdeutschen Senkung, Tälchen oder auch Wasserbett. Als "villa Segelowa" erscheint der Ort bereits 1053 in der "Forst- und Wildbannverleihung" an das Bistum Eichstätt. Der umgebende Wald war bis dahin "res nullius", Niemandes Land und damit Königsgut. Hatten die Bauern der anstoßenden Gemarkungen noch freies Recht der Nutzung des Waldes, so schränkte Kaiser Heinrich III. vor 950 Jahren dieses Recht ein, indem er das "forestum" dem Eichstätter Bischof Gebhard übertrug. Die Ortsadeligen von Seglohe, die im 13. Jahrhundert die Dorfherrschaft innehatten, zogen sich immer mehr zurück. Geblieben ist ihr Wappen: Auf rotem Grund erscheinen zwei aufrecht stehende Sturmleitern. 1293 kauften sie von Konrad von Hürnheim Vogtei und Patronat in Ederheim und nannten sich nun nach ihrem neuen Wohnsitz Herren von Ederheim.

"Freidorf" mit großer Autonomie

In Seglohe waren in der Folgezeit bis zu acht Grundherren begütert, darunter so mächtige wie die Herrn von Hochaltingen, die Grafen von Oettingen und der Deutsche Orden. Keinem von ihnen gelang es die Gerichts- und Ortsherrschaft durchzusetzen, so dass sich Seglohe zu einem "Freidorf" mit großer Autonomie entwickeln konnte. Mit dem Königreich Bayern 1806 war die jahrhundertealte Aufsplitterung der Herrschaft zu Ende. Seglohe wurde bayerische "Ruralgemeinde" mit den Orten Eitersberg und Hochstadt.

Die Gastwirtschaft "Zum Stern" lädt zur gemütlichen Einkehr ein. Dieser zweigeschossige repräsentative Bau ist im Rieser Stil errichtet mit steilem Dach und roten Ziegeln,  mit Fensterläden und Sprossenfenstern. Kunstvoll gearbeitet sind die Haustüre und das profilierte Türgewände, das mit der Jahreszahl 1897 bezeichnet ist.

Kommunale Selbstständigkeit

Bis zur Gebietsreform 1978 nutzten die Segloher ihre kommunale Selbstständigkeit, bauten eine eigene Wasserversorgung auf, ordneten die Flur neu, sorgten für eine geordnete Abwasserbeseitigung und errichteten ein Feuerwehr- und Gemeindehaus sowie eine Leichenhalle.

Nach 1978 investierten sie weiterhin in Straßen- und Wegebau, schlossen den Ort an die Bayerische Riesgruppe an und renovierten zum Feuerwehrfest 2001 das Gemeinde- und Feuerwehrgerätehaus. Für die nachwachsende Bevölkerung steht ein kleines Baugebiet in der "Langwand" zur Verfügung. Abwechslungsreiche Möglichkeiten für die Kinder bietet der im Jahre 2000 errichtete Spielplatz.

Weiherfest

Alle zwei Jahre organisiert der 1978 gegründete Naturschutzverein ein Weiherfest, das sich zu einem "Volksfest im Nordries" entwickelt hat. Das Dorf erwacht dann aus seinem "Dornröschenschlaf". Die Segloher feiern drei Tage lang und mit ihnen viele  Besucher aus nah und fern.

Der Verein hat sich insbesondere zum Ziel gesetzt, die heimischen Vögel und Fledermäuse zu schützen. Einen wichtigen Beitrag zur Heimatpflege leisten die Mitglieder des  Vereins auch beim Renovieren von Feldkreuzen und Marterln. Die Teilnehmergemeinschaft wurde nach der Flurbereinigung nicht wie andernorts aufgelöst, sondern sie besteht weiter und kümmert sich um öffentliche Aufgaben, betreut den Badeweiher und bewahrt das einzigartige Naturdenkmal des Segloher Moores.

http://www.fremdingen.de//de/unsere-gemeinde/geschichtliches-zu-unseren-ortsteilen/seglohe